Nachdem die Geschwister Sarah (aus Rubigen) und Josua (aus Wabern) mit ihren Familien nun auch schon Kinder im Teenager-Alter haben, setzen sie eine alte Idee in die Wirklichkeit um:
Wir wollen eine Ort schaffen, an dem Schule und Lernen neu gedacht werden kann, und Lernen ohne starre Strukturen möglich ist.
Lehrperson für Kindergarten und Primarstufe (Erfahrung von Kindergarten bis 6. Klasse).
Seit 2021 Lehrperson für integrative Förderung in der Regelschule, derzeit in Ausbildung zur Heilpädagogin.
Mutter von zwei Kindern (2013 und 2015).
Heilpädagogisches Reiten mit meinem freundlichen Pferd Cocinella.
Klassenlehrperson für Zyklus 2 an der Rüti-Schule Ostermundigen (und persönliche Website)
Judolehrer sowie Skilehrer für Zyklus 1
Vater von zwei Kindern (2009 und 2012)
Erfahren mit ADHS und ASS
Naturverbunden mit dem einheimischen Wald und dem Regenwald
Vielfältige Berufserfahrung in Pädagogik, E-Learning, Digital Marketing und Projektmanagement.
Lernen ist für mich keine Einbahnstrasse. Keine Beschallung von vorne, keine Tests, die bestimmen, was «wertvolles Wissen» sein soll. Für mich ist Bildung ein Abenteuer – wild, mutig, naturverbunden und zutiefst menschlich.
Ich glaube an eine Pädagogik, die nicht in Klassenzimmern verstaubt, sondern draussen im Leben stattfindet. Zwischen Bäumen, am Feuer, auf Reisen und mitten im Alltag. Eine Schule des Lebens, die Kinder als eigenständige Persönlichkeiten ernst nimmt – mit ihren Fragen, ihrer Neugier und ihrem ureigenen Rhythmus.
Ein Stück weit bin ich mit Montessori unterwegs: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Ein Satz, der alles sagt. Ich glaube nicht daran, dass wir Kinder formen müssen. Ich glaube daran, dass sie alles mitbringen, was sie brauchen. Unsere Aufgabe? Räume öffnen. Materialien bereitstellen. Und uns dann nicht zu wichtig nehmen.
Gleichzeitig zieht es mich hinaus. Dorthin, wo Kinder wieder Dreck unter den Fingernägeln haben, wo sie balancieren, rennen, klettern, Feuer machen und dem Regen ins Gesicht lachen. Naturpädagogik ist für mich kein nettes Extra – sie ist die Basis. Die beste Mathelektion ist das Bauen einer Hütte. Die beste Physikstunde findet statt, wenn ein Kind selbst herausfindet, warum der Fluss schneller wird, wenn es regnet.
Dazu gehört auch ein permakultureller Blick aufs Leben: Alles hängt zusammen. In der Natur gibt es keine Abfälle, nur Kreisläufe. Warum also nicht auch Lernen so gestalten? Die Kinder gärtnern, kochen, bauen – und begreifen dabei komplexe Zusammenhänge spielerisch. Nachhaltigkeit wird nicht gepredigt, sondern gelebt. Ganz nebenbei.
Aber wer nur im Garten hockt, verpasst das Abenteuer. Ich liebe die Erlebnispädagogik, weil sie Kindern zeigt, wie stark sie sind. Ein Gipfel, den man nach langem Ringen erreicht. Eine gemeinsame Flossfahrt, bei der man nasse Füsse und ein breites Grinsen bekommt. Abenteuer machen mutig – und das ist vielleicht die wichtigste Kompetenz fürs Leben.
An manchen Tagen schlagen mein Herz und mein Blick Richtung Waldorfpädagogik. Nicht wegen der Anthroposophie, sondern weil dort der Mensch in seiner Ganzheit gesehen wird. Kopf, Herz und Hand gehören zusammen. Kunst und Musik sind keine hübschen Extras, sondern Nahrung für die Seele. Geschichten erzählen, schnitzen, malen – so lernen Kinder, wer sie sind.
Projektbasiertes Lernen ist für mich die logische Konsequenz daraus. Warum sollten Kinder stillsitzen und Arbeitsblätter ausfüllen, wenn sie auch echte Probleme lösen können? Ein Baumhaus entwerfen. Einen Marktstand planen. Einen Film drehen. Lernen wird dann zum Prozess – voller Umwege, Frust, Durchbrüche und am Ende ein Ergebnis, das stolz macht.
Und dann ist da noch der Raum für all die Familien, die Homeschooling oder Worldschooling leben. Die sich trauen, das System zu verlassen und den eigenen Weg zu gehen. Ich habe grossen Respekt davor. Lernen kann überall passieren – auf Reisen, auf einem Bergbauernhof, am Meer. Wer die Welt als Klassenzimmer begreift, dem gehen die Themen nie aus. Mathe beim Umrechnen von Wechselkursen, Geschichte beim Besuch alter Städte, Biologie beim Beobachten der Schildkröten im Meer.
Meine Lernphilosophie ist ein wilder Mix – von Montessori bis Permakultur, von Abenteuer bis Selbstbestimmung. Sie ist nicht stromlinienförmig, nicht glatt poliert. Sie ist lebendig. Und sie glaubt daran, dass Kinder mehr verdienen als Arbeitsblätter und Notenschnitt.
Ich stelle mir Lernräume vor, in denen Kinder sich dreckig machen dürfen. In denen Fehler gefeiert werden. In denen Erwachsene manchmal einfach die Klappe halten und staunen, wozu Kinder fähig sind, wenn wir ihnen die Zügel in die Hand geben.
Denn Bildung ist für mich am Ende nichts anderes als das: Lernen, das Leben zu lieben.